Die Bromberger Jüdin Beata Szczygiel überlebte in Verstecken in Polen und Deutschland.
Beata Szczygiel wuchs in Bydgoscz in einer jüdisch-deutschen Familie auf, die auch nach 1918 in Polen blieb - im Gegensatz zu der Mehrheit der Deutschen, die Bromberg verließen, als es nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wieder Teil des - neuen - polnischen Staates wurde. Sie erlebte als junges Mädchen den sogenannten "Bromberger Blutsonntag" mit. Auch ihr deutscher Vater wurde von polnischen Bewaffneten zur Exekution aus seinem Haus geholt und entging der Ermordung nur durch die Fürsprache polnischer Bekannter und Freunde. Sie erfuhr außerdem die Vernichtung der
Bromberger Juden - mehrere Onkel und Tanten wurden direkt nach dem Einmarsch der Nazi-Armee in einem Massaker ermordet. Beata Szczygiel wurde zunächst mit ihrer jüdischen Mutter und ihrer Schwester in der Nähe von Bydgoszcz von einem polnischen Bekannten versteckt, später flüchtete sie nach Berlin, wo sie als vermeintliche polnische Zwangsarbeiterin - mit dem "P" gekennzeichnet - bis zum Ende des Krieges unerkannt in einer Nazi-Familie als Haushaltshilfe arbeitete.
Sie blieb dann in Berlin und lebt bis heute in Deutschland. Vor Jahren hat sie wieder Kontakt aufgenommen zu ihren ehemaligen deutschen Schulkameradinnen und erfahren, dass zumindest einige Ex-Bromberger Scham über die damalige Ausgrenzung ihrer Nachbarn empfinden.
Ihre deutsch-polnischen Erfahrungen hat sie - erst vor einigen Jahren - im einem Gedicht zusammengefasst.