Erstmals seit Kriegsende wird im Oktober 1969 ein Sozialdemokrat Bundeskanzler. Willy Brandt und sein liberaler Außenminister Walter Scheel wollen den Stillstand der Bonner Ostpolitik überwinden. Sie greifen das von Brandts deutschlandpolitischem Berater Egon Bahr bereits 1963 entwickeltes Konzept „Wandel durch Annäherung“ auf. Der Alleinvertretungsanspruch der Bunderepublik wird im Prinzip aufgegeben der status quo der Nachkriegszeit anerkannt. Bereits kurz nach dem Amtsantritt der Regierung Brandt nehmen Egon Bahr, inzwischen Staatssekretär im Bundeskanzleramt, und der sowjetische Außenminister,