Die Verschärfung der politischen und wirtschaftlichen Krise in Polen 1980 bis 1981 wird von der DDR-Führung sorgfältig beobachtet und analysiert. Sie bewertet die Entwicklung in Polen als „gefährliche Konterrevolution“ sowohl für die DDR als auch für das gesamte Europa. Nicht nur die Führung der Opposition, sondern auch die Spitze der PVAP wird negativ betrachtet, da sie nicht mehr Herr der Lage sind. Gegen die Solidarnosc-Bewegung wird in den DDR-Medien eine Hetzkampagne entfesselt, antipolnische Stereotype gepflegt und selbst das Zentralorgan der SED “Neues Deutschland“ benutzt auf einmal den deutschen Namen Danzigs - bis dahin ein Tabu in dem sozialistischen Staat.