Willy Brandt kniet vor dem Ghettodenkmal in Warschau. 10 Sekunden, 20 Sekunden, eine halbe Minute. Eine Geste, die wesentlich zur Rehabilitierung Deutschlands in der Welt beiträgt. 27 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg kniet der Bundeskanzler in Warschau vor den Opfern nieder – stellvertretend für das deutsche Volk. Neben Auschwitz ist das Warschauer Ghetto Sinnbild für die Grauen des Holocaust. Ein Teil der polnischen Hauptstadt war zu einem gigantischen Gefängnis geworden. 400.000 Menschen vegetierten unter unwürdigen Umständen. Die meisten wurden nach Treblinka oder Auschwitz deportiert und dort ermordert. Mehr als 50.000 Juden starben im Ghetto.