Rudolf Höß, Militär

Karriere
geboren25.11.1900 in Baden-Baden
gestorben16.4.1947 in Auschwitz

Der Kommandant von Auschwitz, der bereits als Jugendlicher Soldat wurde und nichts anderes gelernt hat als Bewachen, Strafen und Töten, bevorzugte den Ausnahmezustand des Krieges, die Selbstjustiz der Freikorps und den Terror der SS. Sein kindlicher Gehorsam überwiegt jedes Unrechtsbewußtsein.

Rudolf Höß wächst in einem gutbürgerlichen Haushalt auf. Sein Vater, den er als "fanatischen Katholiken" bezeichnet, bestimmt ihn zum Priesterberuf und richtet die Erziehung ganz auf dieses Ziel auf der Grundlage von "strengen militärischen Grundsätzen" aus. In dieser merkwürdigen Mischung ist es die Kirche,

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die früh an Autorität zu verlieren beginnt und durch eine maßlose Bewunderung für das Militär ersetzt wird, allerdings mit einem fanatischen Befehlsgehorsam, der religiöse Züge annimmt. 1916 gelingt es dem Jugendlichen, in die Kavallerie aufgenommen und in der Türkei, in Mesopotamien und Palästina eingesetzt zu werden. 1919 schließt sich Höß dem Freikorps Roßbach an, mit dem er im Baltikum, Mecklenburg, Ruhrgebiet und 1920/21 in Oberschlesien kämpft, das wegen der anstehenden Teilung zwischen Deutschland und Polen zum Schauplatz besonders heftiger Auseinandersetzungen wird. 1922 tritt er in die NSDAP ein. In Mecklenburg leitet er eine der landwirtschaftlich getarnten rechtsradikalen Arbeitsgruppen der "Arbeitsgemeinschaft Roßbach", in der sich wie schon in den Freikorps eine kaum geahndete Selbstjustiz eingebürgert hatte. 1924 wird Höß wegen Mordes an seinem ehemaligen Lehrer, dem vermeintlichen "Verräter" Walter Kadow, zu 10 Jahren

Shoa
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Die Selektion in Auschwitz

Zuchthaus verurteilt, jedoch 1928 vorzeitig entlassen. Er tritt den "Artamanen" bei, einer 1924 aus völkischen Jugendbünden, Kampf- und Wehrverbänden hervorgegangenen Siedlungsbewegung, die eine extrem "rassisch" geprägte Ideologie vertritt und sich die Verdrängung der "fremdvölkischen" Polen in den östlichen Grenzgebieten zum Ziel

gesetzt hat. Dort lernt er Heinrich Himmler kennen, der ihm das Angebot macht, in die Wachtruppe des "KL Dachau" einzutreten. Zwischen Dezember 1934 und Mai 1938 ist Höß als Wachschutz, Blockführer, Rapportführer und Effektenverwalter eingesetzt. Auf der SS-Beförderungsleiter durchläuft er in rascher Folge die Stufen vom Rang eines Feldwebels bis zum Offizier, bevor er in das KL Sachsenhausen versetzt wird, wo er, verbunden mit erneuter Beförderung, im Dezember 1938 Schutzhaftlagerführer wird. Im Mai 1940 wird Höß zum Kommandanten des noch einzurichtenden Lagers Auschwitz ernannt und mit dessen Aufbau beauftragt. Video
Vorhanden sind Kasernen und einige Gebäude der ehemaligen polnischen Tabakmonopolgesellschaft auf dem linken Ufer der Sola bei Auschwitz. Höß macht sich mit Eifer an die Arbeit. VideoDas Lager ist ständig überbelegt und muß laufend erweitert werden.Zitat 1941 erhält Höß zudem den Auftrag, das Lager Birkenau für 100 000 Kriegsgefangene

Völkermord und Ethnische Säuberung
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Witold Pilecki in KZ-Kleidung

aufzubauen. Im Sommer desselben Jahres wird Höß auch die "Endlösung der Judenfrage" anvertraut, mit der in Auschwitz begonnen werden soll. Zitat Höß sucht nach einem geeigneten Mittel für die Massenvernichtung. Klar ist nur, daß Gas eingesetzt werden soll, aber welches und wie? Zitat Mehr zufällig kommt er im Herbst 1941 auf Zyklon B, ein

Blausäurepräparat, das zur Schädlingsbekämpfung verwendet und vorab an russischen Kriegsgefangenen getestet wird. Zitat Ende 1943 wird die Führung von Auschwitz umstrukturiert und Höß der Posten eines Inspekteurs der Konzentrationslager im SS-Wirtschafts-Verwaltungs-Hauptamt (WVHA) angeboten, den er annimmt. Im Frühjahr 1945 taucht er mit anderern SS-Führern unter. Höß wird am 11. März 1946 in der Nähe von Flensburg, wo er unerkannt als Landarbeiter bei einem Bauern lebt, von der britischen Militärpolizei verhaftet. Am 25. Mai 1946 wird er nach Polen ausgeliefert und verbringt die meiste Zeit bis zu seiner Verurteilung am 2. April 1947 im Untersuchungsgefängnis in Krakau, die er dazu nutzt, seine Autobiografie zu schreiben. Zitat Vom polnischen Obersten Volksgericht zum Tode verurteilt, wird Höß am 16. April 1947 vor seinem früheren Wohnhaus auf dem Lagergelände von Auschwitz, in dem er mit seiner Frau und seinen fünf Kindern lebte, erhängt. Zitat

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