Erika Steinbach, Politiker

geboren25.7.1943 in Rahmel/Westpreußen

Erika Steinbach wurde 1943 in Rahmel/Westpreußen geboren. Seit 1990 ist sie MdB im konservativen Flügel der CDU, seit 1998 Präsidentin des Bundes der Vertriebenen. Sie pocht auf die Wahrung der Rückkehr- und Eigentumsrechte der Vertriebenen, die sie mit der EU-Osterweiterung verbinden will.

Erika Steinbach wurde 1943 in Rahmel, Westpreußen geboren. 1945 gelangte sie nach Schleswig-Hostein, ab 1950 wuchs sie in Hanau auf, wo ihr Vater herstammte. Nachdem sie eine Karriere als Geigerin wegen eines geschädigten Fingers aufgeben mußte, erwarb sie ein Diplom in Verwaltungswirtschaft und Informatik. 1990, als sie in den Bundestag einzog und Berufspolitikerin wurde,

Erika Steinbach
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Erika Steinbach

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war sie Oberamtsrätin beim Kommunalen Gebietsrechenzentrum Frankfurt. 1974 trat sie der CDU bei, nach eigenem Bekunden im Eindruck einer gewalttätigen Demonstration in Frankfurt: „Autos waren in Brand, die Straßen blockiert von Joschka und Co.“ In der Folgezeit engagierte sie sich in der Frankfurter Kommunalpolitik, dann im Bundestag, wo sie

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Vertreibung der deutschen Bevölkerung
Vertreibung der Deutschen
Herbert Hupka
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Herbert Hupka (2. v. r.)

sich als „neue Gallionsfigur des konservativen Flügels“ (Schwäbische Zeitung) profilierte. Unter anderem stimmte sie 1990 gegen den deutsch-polnischen Grenzvertrag: „Man kann nicht für einen Vertrag stimmen, der einen Teil unserer Heimat abtrennt.“ Ebenso fand die deutsch-tschechische Aussöhnungserklärung von 1997, die sie „eine Schlußstricherklärung“ nannte, nicht ihre Zustimmung.

1998 wurde Steinbach zur Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV) gewählt und 2002 in ihrem Amt bestätigt. Kurz darauf enthüllte die polnische Tageszeitung Rzeczpospolita, daß sie nicht aus einer alteingesessenen westpreußischen Familie stammte, sondern ihr Vater als Besatzungssoldat in Westpreußen stationiert und ihre Mutter dorthin dienstverpflichtet gewesen war. Dem Vorwurf, gar keine Heimatvertriebene zu sein, begegnet sie mit der Bemerkung, daß man kein Wal sein müsse, um sich für Wale einzusetzen. Für Kritiker ist sie hingegen die „PR-Tante der Vertriebenen“ (taz) oder eine „Berufsvertriebene“ (SZ). Nicht mehr der Erlebnisgeneration anzugehören, sieht sie ebenfalls nicht als ein Hindernis an: „Daß ich keine seelischen Verwundungen mit mir trage, macht mir die Verbandsarbeit nur leichter.“ Sie sieht es als ihre Aufgabe an, die Erinnerung an das Leid der Vertriebenen wachzuhalten und damit „Schweigende aus dem Schweigen herauszuholen“.
Unter Steinbach nähert sich der BdV der SPD, deren „Unverhältnis“ sie 1999 für beendet erklärte, im folgenden Jahr sprach Bundeskanzler Gerhard Schröder vor Delegierten des BdV.

Streit um das Zentrum gegen Vertreibungen
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"Das deutsche trojanische Pferd"

VideoSteinbach stellt fest, daß sich eine Wandlung der Haltung der Öffentlichkeit gegenüber den Vertriebenen vollzogen hat und diese nicht mehr mit Gleichgültigkeit oder Verachtung straft. Zitat Um dieser Entwicklung Dauer zu verleihen, gründet sie im Sommer 2000 mit SPD-Politiker Peter Glotz eine Stiftung, deren

Zweck die Einrichtung eines „Zentrums gegen Vertreibungen“ ist. ZitatDoch nicht nur über die vertriebenen Deutschen soll informiert, auch Vertreibungen an anderen Orten und zu anderen Zeiten sollen der Öffentlichkeit ins Bewußtsein gerufen werden. Mit einiger Verzögerung löst Steinbachs Initiative eine der größten geschichtspolitischen Debatten der letzten Jahre aus. Im Sommer 2003 wenden sich deutsche und polnische Intellektuelle gegen ein "nationales" Zentrum gegen Vertreibungen mit Sitz in Berlin und Beteiligung des BdV. In der polnischen Presse wird sie heftig attackiert und in SS-Uniform dargestellt. Steinbach bestreitet die Vorwürfe, ein rein nationales Zentrum einrichten zu wollen und betont die übernationale Ausrichtung des Projekts.

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