Die polnischen Danziger wurden Opfer des Nazi-Terrors.
Leon Leondzin gehörte zu den etwa 10 Prozent Bürgern des Freistaates Danzig, die sich als Polen fühlten. Er beherrschte deutsch nicht viel schlechter als polnisch und lebte mit den Nachbarn gut zusammen. Doch das Klima verschlechterte sich, als die Nationalsozialisten mehr und mehr Einfluß in Danzig gewannen.
Seit 1936 studierte Leondzin an der Technischen Hochschule von Danzig. Dort gab es auch polnische Studenten aus der Republik Polen, die meisten waren jedoch deutsche Danziger, die zudem mehrheitlich der Nationalsozialistischen Studentenschaft angehörten. Die Provokationen der deutschen Seite führten schließlich dahin, daß die polnischen Studenten buchstäblich aus der Hochschule geworfen wurden.
Bei Kriegsbeginn floh Leondzin mit einem Teil seiner Familie nach Bromberg/Bydgoszcz. Nach seiner Rückkehr nach Danzig wurde er auf die Polizeiwache zitiert, verhaftet und ins KZ Stutthof gebracht. Einige Monate später wurde er ins KZ Sachsenhausen geschafft, wo er die fünf Jahre bis Kriegsende zubringen mußte.