Übersicht über die Ereignisse von 1918-1945

20.10.1939
Es bildet sich in der Schweiz eine polnische Opposition zur Exilregierung in Paris, die für eine Zusammenarbeit mit den Deutschen plädiert und ihre Dienste beim Aufbau des neuen polnischen Staates anbietet. Am 20. Oktober erklärt Ribbentrop, daß Deutschland kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit Polen habe.
25.10.1939
Am 25. Oktober läßt Hitler die Militärverwaltung der besetzten polnischen Gebiete für beendet erklären, obwohl eine neue Zivilverwaltung noch nicht existiert. In Polen gibt es keine politischen und kulturellen Institutionen mehr und werden auch keine neuen aufgebaut.

Besatzungspolitik

1939
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Besatzungspolitik 1939
Mit ihrer Terrorherrschaft im besetzten Polen setzen die Nationalsozialisten ihre rassistische "Volkstumspolitik" in die Tat um
1939
Heinrich Himmler, der für die bevölkerungspolitische Neuordnung und Eindeutschung der annektierten Gebiete zuständig ist, etabliert in jedem polnischen "Reichsgau" und im Generalgouvernement ihm unterstehende Höhere SS- und Polizeistellen, die zum entstehenden zivilen Verwaltungapparat eine Art Nebenregierung bilden. Sie sind für die Deportationen von Polen und Juden, Ansiedlung von Volksdeutschen, polizeiliche Fahndung nach polnischen politischen Führern und Untergrundorganisiationen, die Einrichtung von Zwangsarbeiterlagern und Ghettos, die Aufstellung deutscher Selbstschutz- und Hilfspolizei-Kommandos, für Standgerichte, Geiselnahmen und Vergeltungsmaßnahmen zuständig.
1939
Hans Frank erlässt im Generalgouvernement eine Verordnung zur Zwangsarbeit. Das Ziel sind zunächst 1 Million polnische Arbeiter für das Reich, das Ende 1942 erreicht wird. Beginn der Zwangsumsiedlung der jüdischen Bevölkerung Polens in abgeriegelte Ghettos.
6.11.1939
Am 6. November werden 183 Professoren, Dozenten und Hochschulangehörige der Jagiellonen-Universität, der Berg- und Hüttenakademie und der Handelsakademie Krakau von einem Sonderkommando der deutschen Sicherheitspolizei unter dem Kommando des SS-Sturmbannführers Bruno Müller festgenommen. Nach Aufenthalten in Gefängnissen in Krakau und Breslau überstellt die Gestapo am 28. November 169 Wissenschaftler in das KZ Sachsenhausen, wo im Verlauf weniger Wochen 12 Professoren sterben. Anders als die tausendfachen Deportationen, Inhaftierungen und Liquidierungen, die zur selben Zeit überall in den besetzten polnischen Gebieten durchgeführt werden, findet dieser einzelne Vorgang eine weitreichende öffentliche Aufmerksamkeit. Am 8. Februar 1940 wird der größte Teil der Professoren, die älter als 40 Jahre sind, aufgrund internationaler Proteste freigelassen.
1939
Im Dezember findet im Warthegau die erste systematisch organisierte Deportation von 90 000 Polen in das Generalgouvernement statt, der bis Frühjahr 1941 noch viele folgen werden.
1940
Waldislaw Studnicki, der für eine stärkere Verbindung zwischen Polen und Deutschland eintritt und seit Hitlers Machtübernahme ein gern gesehener Gast in Berlin war, wendet sich in mehrerern Denkschriften und Briefen an an die Reichskanzlei und setzt sich für eine Änderung der deutschen Okkupationspolitik in Polen ein. Er reist im Februar selbst nach Berlin, wird dort aber verhaftet , in einem Sanatorium interniert und im März ausgewiesen.
1940
Die polnische Exilregierung wird von Paris nach London verlegt.

Die Vertreibung der Polen

1940
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Die Vertreibung der Polen 1940
In den von Deutschland annektierten Gebieten Polens wird die gesamte nichtdeutsche Bevölkerung in das Generalgouvernement deportiert.
1940
Im Mai wird Rudolf Höß zum Kommandanten des noch einzurichtenden Zivilgefangenenlagers Auschwitz ernannt und mit dessen Aufbau beauftragt. Das Lager wird noc vor seiner fertigstellung in Betrieb genommen und ist ständig überbelegt. Das Hauptkontingent stellen bis Anfang 1942 polnische Häftlinge.

Die Ermordung der polnischen Offiziere

3.4.1940
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Katyn
Katyn steht für den sowjetischen Mord an kriegsgefangenen polnischen Offizieren.
15.5.1940
Heinrich Himmler formuliert in seiner Schrift "Einige Gedanken über die Behandlung der Fremdvölkischen im Osten" am 15. Mai, daß die polnische Bevölkerung, soweit sie nicht ausgerottet wird, vollkommen versklavt werden und den Deutschen "als führerloses Arbeitsvolk zur Verfügung stehen" soll. Als Schulbildung sind nur die ersten Volksschulklassen erlaubt, Universitäten und qualifizierte Berufsausbildungen wird es in Polen nicht mehr geben. Gleichzeitig skizziert er das Programm einer Eindeutschung "rassepolitisch wertvoller" Kinder polnischer Eltern, die in Gaukinderheime des Deutschen Reichs verschleppt werden.
30.5.1940
In einer Polizeisitzung vom 30. Mai 1940 kündigt der Generalgouverneur Hans Frank an, die seit der Besetzung laufende "Befriedungsaktion" in beschleunigter Form durchzuführen: [...] Was wir jetzt an Führungsschicht in Polen festgestellt haben, das ist zu liquidieren, was wieder nachwächst, ist von uns sicherzustellen und in einem entsprechenden Zeitraum wieder wegzuschaffen. [...] Wir brauchen diese Elemente nicht erst in die Konzentrationslager des Reiches abzuschleppen, denn dann hätten wir nur Scherereien und einen unnötigen Briefwechsel mit den Familienangehörigen, sondern wir liquidieren die Dinge im Lande. Wir werden es auch in der Form tun, die die einfachste ist."
2.8.1940
Das Konzentrationslager Groß-Rosen wird am 2. August zunächst als Außenstelle des KZ Sachsenhausen in Betrieb genommen.
17.9.1940
Am 17. September wird die "Polenvermögensordnung" erlassen, in deren Folge sämtliche landwirtschaftlichen und gewerblichen Vermögen Polens beschlagnahmt werden.
18.12.1940
Am 18. Dezember gibt Hitler die Weisung für den "Fall Barbarossa" aus. Damit wird der deutsche Angriff auf die Sowjetunion vorbereitet, der für Mai desselben Jahres vorgesehen ist.
27.9.1940
In Berlin unterzeichnen Deutschland, Italien und Japan am 27. September das Dreimächteabkommen, das jedem einzelnen Vertragspartner eine umfassende Expansion ermöglichen soll. Zugleich soll damit ein Kriegseintritt der USA verhindert werden.
1941
Im März müssen die Volksumsiedlungen wegen logistischer Probleme weitgehend gestoppt werden. Bis dahin wurden ungefähr eine halbe Million Polen aus Warthegau, Westpreußen und Oberschlesien in das Generalgouvernement deportiert. An ihre Stellen wurden rund 350 000 Volksdeutsche aus dem Baltikum, Wolhynien, Bessarabien, der Bukowina und anderen Gebieten umgesiedelt.
1941
Im Juni wird das Konzentrationslager Treblinka in Betrieb genommen, das im August 1942 zum Vernichtungslager ausgebaut und September 1943 aufgelöst wird. Ebenfalls im Juni wird das Konzentrationslager Krakau-Plaszow als "Zwangsarbeiterlager Juden" eröffnet, dem die Errichtung von neun Konzentrationslagern an verschiedenen Stellen von Krakau-Plaszow folgen.
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