Hans Frank

Karriere
geboren23.5.1900 in Karlsruhe
gestorben16.10.1946 in Nürnberg

Der Jurist, der sich ganz in den Dienst der Machtergreifung gestellt hat und als Generalgouverneur in Polen zum rücksichtslosen Vollstrecker der deutschen Besatzungspolitik wurde, hat seine Rolle in den Nürnberger Prozessen zum Widerstand gegen Hitler und Himmler umgedeutet.

Hans Frank wächst in München bei seinem Vater Karl Frank auf und ergreift wie dieser den Beruf des Rechtsanwaltes. Ebenso wie der Vater, der wegen Betrügereien aus der Münchner Anwaltskammer ausgeschlossen worden war, zeigt auch der Sohn schon früh ein mangelndes Rechtsempfinden und den

Hans  Frank
Vollbild mit Infos
Hans Frank

Deutsche-und-polen.de bietet mit fast 400 Videos und 500 Textstatements einen bilderreichen und informativen Streifzug durch 1000 Jahre wechselvoller deutsch-polnischer Nachbarschaft.

Drang, sich an anderen zu bereichern. Als Einstieg in eine zukünftige Karriere bietet sich das Strafrecht an. Die Gelegenheit ergibt sich für den frischverheirateten Referendar 1927, als für den "Gau Berlin" Verteidiger "für arme, erwerbslose Parteimitglieder" gesucht werden. Frank hat Erfolg und wird in kürzester Zeit zum Staranwalt der NSDAP. Bis 1933 tritt er in knapp 2600 Prozessen auf, etwa 150 mal vertritt er Adolf Hitler vor Gericht. Nach der Machtergreifung werden Strafverteidiger für die NSDAP nicht mehr gebraucht, Frank wird bayerischer Justizminister. Da er zugleich "Reichskommissar für die Gleichschaltung der Justiz in den Ländern und für die Erneuerung der Rechtsordnung" ist, rationalisiert er sich als Landesminister selbst weg und wird mit der Ende 1934 erfolgten Gleichschaltung auch als Reichskommissar für die Gleichschaltung überflüssig. Frank wird Reichsminister ohne Geschäftsbereich und bekleidet außerdem noch einige repräsentative Parteiämter, hat jedoch

Generalgouvernement
Vollbild mit Infos
...wird mit dem Tode bestraft

keinen politischen Einfluß. Zitat Am 15. September 1939, zwei Wochen nach dem Überfall auf Polen, wird Frank von Hitler zum obersten Chef der Zivilverwaltung der "besetzten ehemals polnischen Gebiete im OB Ost" und am 12. Oktober 1939 zum Generalgouverneur derjenigen besetzten

Videopolnischen Gebiete ernannt, die nicht in das Reich eingegliedert werden. Er ist für den Posten nicht qualifiziert Zitatund dennoch wie geschaffen für den Job. Zitat Das Generalgouvernement (GG) genannte Territorium sollte explizit kein Rechtsstaat sein, sondern mit undefiniertem staatsrechtlichem Status als eine Art Kolonie der rücksichtslosen Ausbeutung dienen.Video
Hinzu kam die zu betreibende Volkstumspolitik, die vorsah, mehrere Millionen Polen und Juden aus dem Reich und den dem Reich eingegliederten Gebieten in das GG abzuschieben und durch Zwangsarbeit zu vernichten. Anschließend sollte das GG selbst "germanisiert" werden.Zitat
Hans Frank ist derjenige, der diese Politik durch entsprechende Verordnungen umzusetzt und den Völkermord im Generalgouvernement zu einer rein verwaltungstechnischen Angelegenheit macht. Bei seinem Amtsantritt ist die unter der Tarnbezeichnung "Intelligenzaktion" durchgeführte Liquidierung der Führungsschicht und des Bürgertums, der etwa 60 000

Besatzungspolitik 1939
Vollbild mit Infos
Terror der Besatzungpolitik

Polen zum Opfer fallen werden, noch nicht abgeschlossen. Zitat Als "Befriedungsaktionen" werden diese Liquidierungen auf andere Bevölkerungskreise ausgedehnt und während seiner gesamten Amtszeit fortgeführt. Zitat Seine Handlungspielräume nutzt er vor allem, um sich und seine Familie an der von ihm

Videozugunsten des Reiches mit äußerster Härte durchgeführten Ausplünderung des Generalgouvernements maßlos zu bereichern. Seine Raffgier wird reichsbekannt, der Berliner Volksmund dichtet: "Im Westen liegt Frankreich, im Osten wird der Frank reich." Vor den anrückenden Truppen der Roten Armee setzt sich Hans Frank nach Bayern ab, wo er im Mai 1945 von den Amerikanern verhaftet und noch im selben Jahr vor den Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg gebracht wird. Die von ihm während seiner Zeit in Polen geführten Diensttagebücher sind das wichtigste Material der Anklage. Zu Beginn des Verfahrens bekennt er sich schuldig nur im Sinne einer allgemeinen kollektiven Mithaftung. In seinem Schlußwort vor der Urteilsverkündung nimmt er das Schuldeingeständnis zurück und rechnet den Völkermord gegen die Vertreibungen auf. Zitat Hans Frank wird in den Anklagepunkten 3 (Kriegsverbrechen) und 4 (Verbrechen gegen die Menschlichkeit) für schuldig befunden und 1. Oktober 1946 zum Tode verurteilt. Zitat

1919    Januar 1919    28.6.1919    1921    1921-39    1933    10.1.1934    5.1.1939    25.8.1939    1.9.1939    1.9.1939    3.9.1939    1939-45    1940    3.4.1940    1942    1.8.1944    2.5.1945