Übersicht über die Ereignisse von 1918-1945
19.10.1943
Bei einem Treffen der Außenminister der Sowjetunion, der USA und Großbritanniens in Moskau werden am 19. Oktober für die Zeit nach Kriegsende die Verurteilung des NS-Regimes durch einen internationalen Gerichtshof und Gebietsabtretungen des Deutschen Reichs beschlossen.
28.11.1943
Die Konferenz in Teheran vom 28. November bis 1. Dezember 1943 ist die erste von drei Konferenzen der Alliierten, bei der die zukünftigen Grenzen Polens verhandelt werden. Stalin formuliert seine "Kompensationsidee": Die Sowjetunion behält die durch den Teilungsvertrag mit Hitler 1939 gewonnenen ostpolnischen Gebiete, Polen wird dafür im Westen mit Territorien entschädigt, die schon vor 1939 zum Deutschen Reich gehörten.
20.2.1944
Am 20. Februar beginnt die großangelegte Luftoffensive ("Big Week") der Alliierten gegen deutsche Industrie- und Rüstungseinrichtungen.
22.2.1944
In einer Rede vor dem Parlament am 22. Februar akzeptiert der britische Ministerpräsident Winston Churchill die von der Sowjetunion geforderte "Westverschiebung" Polens.
3.3.1944
Im Konflikt um die künftige polnisch-sowjetische Grenzziehung lehnt Stalin am 3. März Verhandlungen mit der polnischen Exilregierung in London ab.
6.6.1944
Die Alliierten landen am 6. Juni 1944 in der Normandie und überwinden schnell den "Atlantik-Wall". Damit wird die Sowjetunion, die bis dahin den Hauptteil im Kampf gegen Deutschland zu tragen hat, entlastet.
1944
Im Juli 1944 rücken die sowjetischen Truppen bis zur Weichsel vor, bleiben jedoch vor Warschau stehen.
20.7.1944
Am 20. Juli scheitert ein Attentat der Widerstandsgruppe um Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg auf Hitler. Die im Besprechungszimmer der "Wolfsschanze" plazierte Bombe verletzt Hitler nur leicht.
22.7.1944
Unter sowjetischem Einfluß wird am 22. Juli das "Polnische Komitee der nationalen Befreiung" (auch "Lubliner Komitee") gegründet. Es übernimmt in den sowjetisch kontrollierten Gebieten von Polen die Verwaltungsgeschäfte und versteht sich als zunehmend als Gegenregierung zur polnischen Exilregierung in Warschau.
1944
Im August finden in Moskau Verhandlungen zwischen Vertretern der Londoner Exilregierung und den von Stalin unterstützten „Lublinern" statt, die zu keinem Ergebnis führen.
2.10.1944
Am 2. Oktober endet der Warschauer Aufstand mit der Kapitulation der Aufständischen unter General Bor-Komorowski. Etwa 16.000 bewaffnete polnische Kämpfer sind gefallen, die Verluste der Zivilbevölkerung liegen bei 150.000 Toten. 50.000 Warschauer werden in Konzentrationslager deportiert, der Rest vertrieben oder zu Schanzarbeiten eingesetzt.
16.10.1944
Verbände der Roten Armee rücken am 16. Oktober in Ostpreußen ein. Im kommenden Winter fliehen etwa 4 - 5 Millionen Deutsche vor der Roten Armee in den Westen, viele kommen dabei um.
17.11.1944
Roosevelt lehnt am 17. November die von der polnischen Exilregierung erbetene Garantieerklärung für die Grenzen Polens ab.
1.1.1945
Das kommunistisch geführte "Lubliner Komitee" ("Polnisches Komitee für nationale Befreiung"), gebildet aus der kommunistischen Untergrundsarmee "Verband polnischer Patrioten" in den UdSSR, wird von Moskau am 1. Januar zur provisorischen Regierung Polens erklärt und diplomatisch anerkannt. Die Proteste der polnischen Exilregierung in London sind vergeblich. Mikolajzcyk tritt zurück, Nachfolger wird Thomas Arciszewski (* 1877, t 1955).
12.1.1945
Südlich von Warschau beginnt am 12. Januar die kriegsentscheidende letzte Großoffensive der Roten Armee im Osten.
1945
Warschau wird von der Roten Armee besetzt. Die von der Sowjetunion eingesetzte "Provisorische Regierung der nationalen Einheit" zieht in die zu 70% zerstörte Hauptstadt. Bis Februar hat sie, unterstützt von der Roten Armee, die Verwaltung in ganz Polen übernommen, auch in jenen ostdeutschen Gebieten, die im Zuge des "Kompensationsgedankens" erst noch polnisch werden sollen.
23.1.1945
Am 23. Januar beginnt die Kriegsmarine mit der Evakuierung der deutschen Bevölkerung aus Ostpreußen auf dem Seeweg. Zwei bis drei Millionen Deutsche gelangen auf diese Weise in den Westen.
4.2.1945
Vom 4. bis 11. Februar treffen sich der sowjetische Partei- und Regierungschef Josef W. Stalin, der britische Premierminister Winston Churchill und US-Präsident Roosevelt auf der Konferenz von Jalta. Der britische Premier Winston Churchill und US-Präsident Franklin D. Roosevelt stimmen der von Stalin gewünschten Westverschiebung Polens zu und skizzieren die Oder-Neiße-Linie als zukünftige Westgrenze Polens. Im Gegenzug fordern sie von Stalin eine Erweiterung der polnischen "Provisorischen Regierung der nationalen Einheit" unter "Einschluß demokratischer Führer, die im Lande leben, und von Polen, die im Ausland leben".
1945
Die etwa 9 Millionen nach dem Kriegsende in Polen verbleibenden Volksdeutschen werden zum Objekt polnischer Rache und Vergeltung. Das Instrumentarium der Enteignung, Internierung, Zwangsarbeit und der Sondergerichte wird nun in umgekehrter Richtung eingesetzt. Dabei kommt es vielfach zur polnisch-russischen Zusammenarbeit. So werden im Frühjahr etwa 200.000 "arbeitsfähige" Volksdeutsche aus Polen unter dem Titel der Wiedergutmachung zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert.