Übersicht über die Ereignisse von 1000-1763

1351
Masowien wird ein Lehen der Krone Polens (die Eingliederung erfolgt 1526 nach dem Aussterben der Piasten).
1364
Gründung der Akademie Krakau, die sich nach 1400 zu einer der berühmtesten Universitäten Europas entwickeln wird.

Der Krakauer Fürstentag

1364
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Der Fürstentag in Krakau
Auf dem Krakauer Fürstentag treffen sich anlässlich einer Kaiserhochzeit fünf europäische Könige und viele Fürsten.
1365
Errichtung des Appellationshofes für das Magdeburger Stadtrecht in Krakau.
1370
Mit Kazimierz III. Wielki stirbt das Haus der Piasten auf dem polnischen Thron aus und das Reich fällt, wie in den Verträgen mit dem Haus Anjou vorgesehen, an seinen Neffen, König Ludwig I. von Ungarn, der Polen mit Hilfe seiner Mutter Elisabeth regiert und für Rotrußland (Halicz, eine Provinz des Grossfürstentums Kiew, das spätere Galizien, auch "Rotpreussen" genannt, weil der polnische Bauer eine hochrote Mütze trug und das Wappen Polens ein weisser Adler in rotem Feld war) vorübergehend Herzog Wladyslaw von Oppeln zum Regenten einsetzt.
1374
Der polnische Adel erhält seine ersten Privilegien (1374 in Kaschau, Kosice, Ostslowakei).
1382
Ludwig I. von Ungarn stirbt. Die im Staat führende kleinpolnische Adelsschicht versucht der Gefahr, zum Nebenland Ungarns und zum Objekt der Hausmachtpolitik der Anjou zu werden, mit der Forderung zu begegnen, daß eine der Töchter des verstorbenen Königs gekrönt werden soll, um danach im Land selbst zu regieren. Damit wäre die polnisch-ungarische Union aufgehoben.
1382
Da die als Erbin Polens vorgesehene Maria in Ungarn gekrönt wird, werden die Ansprüche des mit ihr verlobten Sigismund von Luxemburg, Sohn Kaiser Karls IV., übergangen.
1384
Auch die Ansprüche des Markgrafen von Brandenburg auf die polnische Krone werden übergangen und Marias jüngere Schwester Jadwiga (Hedwig) als „König" von Polen in Krakau gekrönt. Sie wird gezwungen, ihr bestehendes Verlöbnis mit Wilhelm von Österreich aufzugeben, um für eine Ehe mit dem Großfürsten Jagiello (Jagailas) von Litauen zur Verfügung zu stehen. Ziel ist, die Rivalität der beiden Mächte Polen und Litauen durch eine Personalunion zu beenden und durch die Christianisierung Litauens, des letzten heidnischen Bollwerks, dem Deutschen Orden die Angriffsfläche zu entziehen.
1385
Jagiello verspricht im Vertrag von Krewo, mit seinem Volk den katholischen Glauben anzunehmen und seine litauischen und "reussischen" Länder für immer mit der Krone Polens zu verbinden.
1386
Jagiello wird in Krakau getauft, wobei er den Namen "Wladyslaw" erhält. Danach heiratet er Jadwiga und wird als Wladyslaw II. Jagiello zum polnischen König gekrönt. Seine Herrschaft beendet das polnische Interregnum und begründet die polnisch-litauische Personalunion, die einen Markstein in der Geschichte Osteuropas bedeutet. Weder stellt sie eine Inkorporation Litauens in das Königreich Polen dar, noch bildet sie lediglich einen losen Zusammenschluß unter einem gemeinsamen Herrscher. Die Union ist ein Lehnsverhältnis des litauischen Reichsverbandes, der unmittelbar Jagiello (als litauischem Großfürsten) untersteht und staatsrechtlich auch seine Selbständigkeit behält, sich zugleich aber zur Krone Polen (d.h. wiederum zu (Wladyslaw II.) Jagiello und Jadwiga, die ja beide gekrönte Könige sind) in Abhängigkeit befindet. Dieses komplizierte und rechtlich keineswegs geklärte Verhältnis der beiden Staatskörper wird trotz kurzer Unterbrechungen (1440 und 1492) durch fünf weitere Unionen (1401, 1413, 1432, 1499 und 1501) politisch immer enger gestaltet und schließlich 1569 in eine Realunion (Lubliner Union) umgewandelt. Das Haus der Jagellionen wird bis 1572 bestehen.
1387
Einführung des Christentums in Litauen in Verbindung mit der Privilegierung des litauischen Adels nach polnischem Muster.
1399
Die litauische Ostexpansion endet mit einer Niederlage an der Worskla.
1401
Ein Konflikt Wladyslaw II. Jagiellos mit seinem Cousin Wytautas (Witold), wird beigelegt, indem letzterer als Großfürst von Litauen zwar bestätigt wird, dafür aber die Oberhoheit seines mächtigeren Verwandten anerkennt.

Schlacht bei Grunwald

15.7.1410
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Grunwald 1410
Schlacht bei Grunwald (Tannenberg) des polnisch-litauischen Heeres unter Führung von Wladyslaw II. Jagiello und Wytautas gegen den Deutschen Orden, der durch die polnisch-litauische Verbindung seine Stellung im baltischen Raum bedroht sieht und seit 1382 die Landbrücke Samogitien besetzt hält. Sie endet mit einer Niederlage für den Deutschen Orden.
1411
Erster Thorner Frieden. Der Deutsche Orden verliert die Landbrücke Samogitien.
1413
Ein Übereinkommen zwischen den Vertretern des litauischen und polnischen Adels in Horodlo am oberen Bug soll den Zusammenhalt beider Teile der Union bekräftigen. Wie im übrigen Europa bildete der Adel im mittelalterlichen Polen den Wehrstand, doch wurde der Adelsrang nicht vom König verliehen, sondern erfolgte ausschließlich durch freiwillige Aufnahme in ein Geschlecht, das vom Wappen und nicht von Verwandtschaft bestimmt wurde. Die Zugehörigkeit zu einzelnen Geschlechtern ließ sich mittels Adoption übertragen, was nach der 1386 entstandenden Personalunion mit Litauen ermöglichte, die litauischen in die polnischen Stände und umgekehrt zu integrieren. Durch das Privileg von Horodlo wurden erstmals zahlreiche litauische Adlige in polnische Adelsfamilien und Wappen aufgenommen.
1434
Tod Wladyslaw II. Jagiellos. Sein Nachfolger wird Wladyslaw III. Warnenczyk.
1440
Wladyslaw III. erhält die ungarische Krone, dadurch entsteht eine polnisch-ungarische Personalunion.
1440
Der preußische Adel schließt sich im "Preußischen Bund" zusammen, dessen Ziel die Befreiung von der Herrschaft des Deutschen Ordens und der Anschluß an das Königreich Polen ist.
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