Übersicht über die Ereignisse von 1000-1763

1300
Der böhmische König Wenzel (Waclaw) II. läßt sich in Gnesen zum König von Polen krönen. Er heiratet außerdem die 12-jährige Elisabeth Richeza (auch Rixa, Rejcka), die einzige Tochter und Erbin des ermordeten Przemyslaw II., durch die er sich zusätzliche Rechte auf den polnischen Königsthron erwirbt, der aber dadurch zum böhmischen Nebenthron zu werden droht.
1305
Wenzel (Waclaw) II. stirbt an einer Krankheit. Die Herrschaft übernimmt sein Sohn Wenzel (Waclaw) III.
1306
Wenzel (Waclaw) III. unternimmt einen Feldzug gegen Wladyslaw I. Lokietek, den piastischen Teilfürsten von Kujawien (beiderseits der Weichsel zwischen Thorn und Plock) und Sieradz (Stadt an der mittleren Warthe) und seine Anhänger. Er wird auf der Burg in Olmütz vermutlich von einer Gruppe unzufriedener böhmischer Adliger ermordet. Damit wird zwar die böhmische Vorherrschaft beseitigt, zugleich aber die Einheit Polens erneut in Frage gestellt.
1306
Wladyslaw I. Lokieteks Sieg über die widerstreitenden Mächtegruppen leitet die Konsolidierung der monarchischen Gewalt in einem verkleinerten Polen (ohne Schlesien und Masowien) ein.

Der Sündenfall des Deutschen Ordens

1308
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Der Sündenfall des Deutschen Ordens 1308
Wladyslaw I. Lokietek ruft den Deutschen Orden gegen die Brandenburger zur Hilfe, die Anspruch auf Pommerellen und Danzig erheben. Gemeinsam mit den Polen besiegt der Orden zwar die Brandenburger, beansprucht dann aber das zu Polen gehörende Territorium für sich.
1309
Im Vertrag von Soldin bekommt der Deutsche Orden von Heinrich VII. Danzig und die Pommerellen zugesprochen, womit Polen der Zugang zur Ostsee und die Hoffnung auf eine territoriale Einigung verloren geht. Der Sitz des Hochmeisters des Ordens wird von Venedig, wo er seit 1291 residierte, nach der Marienburg verlegt.
1319
Wladyslaw I. Lokietek verklagt den Deutschen Orden beim Heiligen Stuhl auf Herausgabe der Pommerellen.
1320
Wladyslaw I. Lokietek läßt sich in Krakau zum König krönen. Sein Reich umfasst Kleinpolen (Malopolska, der westliche Teil Galiziens mit Krakau) und Großpolen (Wielkopolska, die Provinz Posen), ohne Pommerellen, Masowien und Schlesien.
1320
Wladyslaw I. Lokietek stützt sich auf Ungarn (dessen König Karl Robert seit 1320 mit Wladyslaws Tochter Elisabeth seit 1320 verheiratet ist) und findet Unterstützung in Litauen, während er nacheinander mit seinen mächtigen Nachbarn in Konflikt gerät.
1326
Konflikt mit Brandenburg (Haus Wittelsbach) (1326-1329)
1326
Konflikt mit dem Deutschen Orden führt zum Verlust Kujawiens (1326-1332)
1329
Konflikt mit Böhmen (1329-1331)
1333
Wladyslaw I. Lokietek stirbt, ihm folgt sein Sohn Kazimierz (Kasimir) III. Wielki auf den polnischen Königsthron.
1335
Kazimierz III. Wielki schließt, vermittelt vom ungarischen König Karl Robert, Frieden im Vertrag von Visegrad mit Böhmen.
1339
Erfolgreicher Prozeß bei der Kurie auf Rückgabe Pommerellens, der aber politisch wirkungslos bleibt.
1339
Kazimierz III. Wielki verzichtet auf Schlesien und tritt die Erbfolge in dem von den Tataren bedrohten Fürstentum Halicz-Wolhynien an.
1343
Kazimierz III. Wielki schließt Frieden mit dem Deutschen Orden und verzichtet im Vertrag von Kalisch auf Pommerellen.
1343
Kazimierz III. Wielki bricht das Bündnis seines Vaters mit Gedymin von Litauen und beginnt den Kampf mit Litauen um die Nachfolge in den Fürstentümern Halicz (Halitsch) und Wolhynien, deren letzter Fürst Boleslaw Georg (1324—1340) vor seinem Tode Kasimir zu seinem Erben eingesetzt hat. Bis 1349 setzt er sich in Rotrußland (Halicz) und dann bis 1366 auch im westlichen Teil Wolhyniens durch.
1347
Durch eine kluge und weitsichtige Politik sowie durch seine Maßnahmen auf dem Gebiet der Verwaltung, der Landeskultur (Förderung der Kolonisation zu deutschem Recht, Gründung neuer Städte und Dörfer und die Hebung des Bauernstandes), der Wissenschaft und Bildung ebenso wie durch die Pflege der internationalen Beziehungen verschafft Kazimierz III. Wielki Polen eine achtunggebietende Stellung und bereitet die Großmacht des Jagiellenreiches vor (1351-1355).
1347
Kodifikation des polnischen Rechts im Statut von Wislica, das als erstes polnisches Gesetzbuch gelten darf.
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