Übersicht über die Ereignisse von 1000-1763

1444
Mit dem Tod Wladyslaws III. endet die vorübergehende Vereinigung der Kronen Polens und Ungarns.
1447
Nach dynastischen und territorialen Konflikten wird Kazimierz IV. Jagiellonczyk polnischer König. Ihm gelingt es, die polnisch-litauische Union zu erneuern.
1447
In Polen-Litauen werden die Privilegien des Adels vermehrt und angeglichen. In Polen wird das Erbrecht der Jagiellonen, in Litauen das Wahlrecht des Adels eingeführt.
1454
Erneuter Krieg gegen den Deutschen Orden, der von den preußischen Ständen entscheidend unterstützt, aber auch zur Erweiterung seiner Privilegien genutzt wird, die im Statut von Nessau festgeschrieben werden.
1454
Kazimierz IV. Jagiellonczyk heiratet Elisabeth von Habsburg, die 17-jährige Tochter des früh verstorbenen Königs Albrecht II., zugleich Schwester des noch minderjährigen Ladilaus Postumus, König von Ungarn und Böhmen. Daraus ergeben sich später Möglichkeiten für eine weitreichende dynastische Expansionspolitik.
1454
Auschwitz geht an die Krone Polens.
1456
Zator geht an die Krone Polens.
1457
Die Marienburg wird von den Polen erobert. Der Hochmeister des Ordens siedelt nach Königsberg über.
1466
Der Zweite Thorner Frieden beendet einen 12-jährigen Krieg gegen den Deutschen Orden. Polen erhält Pommerellen mit Danzig und Marienburg sowie das Ermland (bei Wahrung der Autonomie und der deutschen Sprache). Der Hochmeister des Ordens wird zu Heerfolge und Treueid verpflichtet. Damit ist die jagiellonische Idee eines Reiches von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer mit Einschluß des gesamten Dnjeprbassins verwirklicht, allerdings nur für kurze Zeit.
1471
Kazimierz IV. Jagiellónczyks ältester Sohn wird als Wladyslaw II. zum König in Böhmen gekrönt..
1484
Die im Fürstentum Moldau gelegenen Schwarzmeerhäfen gehen an die Türken verloren. Damit tritt der erste in einer Reihe von Rivalen auf, zu dem sich Moskau, Habsburg und die Schweden gesellen werden und Polen-Litauen in den folgenden Jahrhunderten zu einer ständigen Auseinandersetzung zwingen werden. Zwar bildet die jagiellonische Dynastie einen starken Block, dessen Größe jedoch zugleich mit dem ständigen Ausbau der Adelsmacht zur entscheidenden Schwäche wird, und zwar infolge der Vielzahl der Konfliktstoffe mit den anderen Großmächten.

Veit Stoß beendet Marienaltar

1486
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Veit Marienaltar 1486
Im Jahr 1477 siedelt der Bildhauer Veit Stoß nach Krakau über. Er schafft dort den weltberühmten Marienaltar, der als Krönung gotischer Schnitzkunst gilt.
1490
Kazimierz IV. Jagiellónczyks ältester Sohn wird als Wladyslaw II. zum König in Ungarn gekrönt..
1491
Nikolaus Kopernikus (eigentlich Koppernigk), geboren 1473 in Thorn, studiert bis 1495 an der Universität Krakau (anschließend in Bologna und Padua). Die Krakauer Universität hat sich zu einem Zentrum humanistischer Studien, besonders der Mathematik, Astronomie und Philosophie, entwickelt.
1492
Tod Kazimierz IV. Jagiellónczyks, ihm folgt sein Sohn. Jan I. Ollbracht (Johann Albrecht I.) auf den Thron. Unter seiner Herrschaft beginnt die Expansion der Moskauer Großfürsten gegen Litauen
1493
Auf zwei Reichstagen 1493 und 1496 wird die Stellung der Szlachta, des polnisch-litauischen Adels, auf Kosten der Bauern und der Städte befestigt. Die Geistlichkeit bildet ohnehin keinen eigenen Stand (sofern sie kein Land besaß). Die Stadt stellte eine geschlossene Einheit in sich dar, die am politischen Leben des Reiches nicht teilhatte, die Stadtbürger werden politisch völlig rechtlos. Der Sejm verbietet den Bürgern jeden Landbesitz, nimmt ihnen das Privileg der Zollfreiheit und entzieht Adlige der städtischen Jurisdiktion. Dennoch können einige Städte wie Krakau, Danzig, Thorn und Lublin, später auch Warschau, zu blühenden Handelsstädten heranwachsen. Auf dem Land setzen sich Leibeigenschaft und Fronwirtschaft durch.
1500
Erstes Bündnis der Jagiellonen mit Frankreich und Venedig gegen Habsburg, das seinerseits mit Iwan III. von Moskau und dem Deutschen Orden gegen die Jagiellonen zusammengeht.
1501
Tod Jan I. Ollbrachts, ihm folgt sein jüngerer Bruder Aleksander I. , seit 1492 Großfürst von Litauen, auf den Thron, sodaß die Personalunion Polen-Litauen wieder hergestellt ist.
1505
Im Privileg "Nihil Novi" wurde in Radom (südlich von Warschau) festgelegt, daß ohne Zustimmung der Szlachta in der Abgeordnetenkammer des Sejm keine neuen Gesetze erlassen werden dürften. Damit beginnt die legislative Gewalt an den Adel überzugehen. Dem König bleiben Exekutive und Heerführung, doch darf er keinen Krieg ohne Zustimmung des Sejm führen. Der zunächst formal, dann aber zunehmend in der Praxis ausgeübte "Parlamentarismus", verhindert, daß sich Polen, wie im übrigen Europa zur selben Zeit, zum absolutistischen Fürstenstaat entwickelt. Von dieser Umwandlung des Königreiches Polen in die "Rzeczpospolita Polska" (Adelsrepublik mit gewähltem und gekröntem Oberhaupt) an rechnet man die Neuzeit Polens.
1506
Aleksander I., verwundet im Kampf gegen die in Litauen einfallenden Krimtartaren, stirbt. Sein jüngerer Bruder Zygmunt (Sigismund) I. Stary, genannt "der Alte" oder "der Große", fünfter und jüngster Sohn des verstorbenen Kazimierz IV. Jagiellónczyks, wird König von Polen und Großfürst von Litauen. Zu Beginn seiner Herrschaft führte Sigismund Krieg mit Basilius III. von Moskau, ohne jedoch eine Entscheidung herbeiführen zu können. Im Inneren gelingt es ihm, die Königsmacht gegenüber dem Adel zu festigen und die Ausbreitung der Reformation einzudämmen. Gefördert von seiner zweiten Frau, Bona Sforza von Mailand (1494-1557), hält in Polen Renaissance und Humanismus Einzug, so dass seine Regierungszeit das "goldene Zeitalter" Polens genannt wurde.
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