Übersicht über die Ereignisse von 1000-1763
1684
Um die Osmanen ganz aus Europa zu vertreiben, formiert sich die "Heilige Liga", die unter Papst Innocenz XI. zusammentritt, und der Habsburg, Polen, Venedig und später auch Rußland angehören. Die verbündeten Truppen erobern Ungarn, Siebenbürgen und Serbien zurück, um polnische Gebiete geht es dabei nicht.
1686
"Ewiger Friede" Polens mit Moskau.
1696
Tod Jan III. Sobieskis.
Nach einer umstrittenen, durch Ränke und Korruption überschatteten Wahl, wird der sächsische Kurfürst Friedrich August I., genannt der Starke, in Krakau als August II. Mocny zum König von Polen gekrönt, nachdem er zum Katholizismus übergetreten ist. Mit ihm beginnt die bis 1763 währende "Sachsenzeit" in der polnischen Geschichte.
1697
Die Politik Augusts II. in Polen ist geprägt von absolutistischen Bestrebungen, die darauf abzielen, den Einfluß des Adels zurückzudrängen, Polen mit Sachsen in einer Realunion zu vereinen und in eine Erbmonarchie unter sächsischem Primat umzuwandeln. Dazu ist er bereit, auswärtigen Mächten Einfluß im Innern einzuräumen und liebäugelt auch mit Gebietsabtretungen, die einer Teilung Polens schon sehr nahekommen.
1699
Friede von Karlowitz (nordwestlich von Belgrad). Polen bekommt Podolien von den Türken zurück.
1700
Der brandenburgische Kurfürst Friedrich der III., Sohn und Nachfolger des "Grossen Kurfürsten", handelt Kaiser Leopold I. das Recht ab, sich künftig Friedrich I., "König in Preußen" nennen zu dürfen. Er spekuliert wie sein Vater auf polnisch-preußische Gebeite, um das abgeschnittene Königsberger Territorium mit Brandenburg-Pommern zu verklammern. Er ist deshalb an den Theorie bleibenden Plänen Augusts II. sehr interessiert, Polen zwischen Sachsen, Preußen und Rußland aufzuteilen.
1700
Um sein Wahlversprechen einzulösen, das seit 1660 schwedische Livland zurückzuerobern, verbündet sich August II. mit Dänemark und Rußland und greift die schwedische Festung Riga an, während Dänemark den Kampf um Holstein beginnt und Zar Peter I. Narwa angreift. Damit beginnt der Zweite (Große) Nordische Krieg, der erst 1721 beendet wird.
1700
Karl XII. von Schweden schlägt die Dänen und die Russen, besetzt Polen und Sachsen.
1701
Der brandenburgische Kurfürst Friedrich der III. krönt sich selbst als Friedrich I. zum "König in Preußen".
1704
Karl XII setzt die Wahl Stanislaw I. Leszczynskis zum polnischen König durch.
1706
Im Frieden von Altranstädt wird August II. zur Abdankung gezwungen.
1709
Karl XII. verliert in der Ukraine gegen das Russische Heer die entscheidende Schlacht bei Poltawa und flüchtet in die Türkei, von wo er erst 1714 zurückkehren wird.
1709
August II. widerruft seinen Thronverzicht, Stanislaw Leszczynski muß Polen verlassen.
1710
Mit Hilfe Kaiser Josephs I. und Zar Peter I. wird August II. als polnischer König wiedereingesetzt. Dafür muß er jedoch dem Zaren weitreichende Mitspracherechte in innerpolnischen Angelegenheiten einräumen, was zu einem faktischen Protektorat Russlands führt.
1716
Spekulationen über preußische Gebietsansprüche mit Unterstützung Augusts II., der sich im Gegenzug preußische Hilfe für seine Erbmonarchie-Pläne erhofft, führen den polnischen Adel zur "Konföderation von Tarnogrod" und zum Herbeirufen russischer Truppen, die den Abzug der sächsischen Truppen erzwingen.
1716
Der "Warschauer Pazifikationstraktat", der auf dem Reichstag zu Grodno in "stummer" Sitzung angenommen wird, sichert die "goldenen Freiheiten" des Adels und mit dem Vetorecht die Schwächen der Adelsrepublik. Die seither ständig auf polnischem Gebiet befindlichen russischen Truppen sollen die territoriale Integrität Polens sichern, bezeugen jedoch das faktische Protektorat Rußlands über Polen.
Thorner Blutgericht: Auseinandersetzungen zwischen Jesuitenschülern und evangelischen Bürgern führen zu scharfen Maßnahmen gegen die Evangelischen, darunter auch zu einigen Todesurteilen. Eine internationale Protestwelle läßt Polen nun als Hochburg der religiösen Intoleranz erscheinen, obwohl diese tatsächlich nicht das Ausmaß wie im sonstigen Europa erreicht.
1733
Tod Augusts II.