Übersicht über die Ereignisse von 1000-1763

1655
Brandenburger Truppen, verbündet mit den Schweden, dringen bis Warschau vor, belagern Danzig und besetzen die deutschen Städte im polnischen Westpreussen. Der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm ("Grosser Kurfürst") nutzt in der Folgezeit den Krieg, um einmal auf schwedischer, dann wieder auf polnischer Seite einzugreifen und so eine Ausweitung seiner Machtstellung zu erreichen.
1655
Die Schweden erobern Warschau, der polnische König Jan II. Kazimierz flieht nach Schlesien und schliesst ein Bündnis mit Kaiser Leopold I.
1656
Polen vereinbart im Vertrag von Nimieza einen dreijährigen Waffenstillstand mit Russland. Zar Alexis zieht daraufhin seine Truppen aus der Ukraine zurück, um das schwedische Livland anzugreifen. Jan II. Kazimierz kehrt nach Polen zurück.
1656
In einem Geheimvertrag, den Schwedenkönig Karl X. Gustav in der Marienburg mit Friedrich Wilhelm schliesst, ist von einer künftigen Teilung Polens die Rede. Gegen Waffenhilfe soll der brandenburgische Kurfürst vier großpolnische Palatinate erhalten.
1657
Tod des Kosakenführers Bohdan Chmielnizki.
1657
Dänemark tritt auf Seiten Polens in den Krieg gegen Schweden ein.
1657
Verträge von Wehlau (am Pregel) und Bromberg: Polen erkennt die Souveränität des Kurfürsten von Bandenburg im Herzogtum Preußen (Ostpreußen) an und gewinnt ihn wieder zum Verbündeten.
1660
Der Erste Nordische Krieg wird durch den Tod des schwedischen Königs Karl X. Gustav beendet. Die Adelsregierung bittet sofort um Friedensverhandlungen.
1660
Friede von Oliva. Mit seinem endgültigen Verzicht auf Estland und Livland (an Schweden) und auf das Herzogtum Preußen (Bestätigung von Wehlau) sowie der Aufgabe aller Ansprüche der polnischen Wasa auf die schwedische Krone endet Polens Streben nach einer Rolle als Ostseemacht.
1660
Nachdem der Waffenstillstand von Nimieza ausgelaufen war, fielen 1659 wieder russische Truppen in Litauen und der Ukraine ein. In der Schlacht von Lubar 1660 unterliegen sie einem polnisch-tatarischen Heer. Die Polen besetzen Litauen und die Gebiete um Vitebsk und Polotsk.
1667
Im Vertrag von Andrusovo wird Litauen zwar in seinen alten Grenzen restituiert, doch die Ukraine an der Dnjepr-Linie zwischen Polen und Russland geteilt. Zusätzlich erhält Russland Kiew (auf 2 Jahre) und Smolensk. Die Zaporoger Kosaken kommen unter russisch-polnische Oberhoheit. Damit hört auch Polens Überlegenheit als Großmacht gegenüber Rußland für immer auf.
1668
Jan II. Kazimierz dankt nach dem vergeblichen Versuch innerer Reformen und dem Tod seiner Gemahlin ab.
1669
Michal Korybut Wisniowiecki, ein litauischer Magnat, wird polnischer König.
1670
Der polnische König Michal Korybut heiratet die Tochter von Kaiser Ferdinand III. Die Ehe begründet die habsburgerfreundliche Orientierung Polens, die zum Konflikt mit den Türken führt.
1673
Michal Korybut stirbt, seine Ehe war kinderlos geblieben.
1674
Da der Reichstag sich nicht auf eine Kriegssteuer einigen kann, muß Polen zu Gunsten des Osmanischen Reiches (Vorfriede von Buczacz 1672) auf die Wojewodschaften Braclaw und Podolien verzichten und das türkische Protektorat über die Ukraine anerkennen.
1674
Der im Ersten Nordischen Krieg bewährte Heerführer Jan (Johann) III. Sobieski wird zum polnischen König gewählt.
1675
Gestützt auf Allianzen mit Schweden und Frankreich, gelingt es Jan III. Sobieski bis 1778, die Expansion der Türken zu stoppen und die Südostgrenze Polens zu sichern.

Sobieski rettet das Abendland

12.9.1683
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Sobieski rettet das Abendland 1683
Unter Führung des Großwesirs Kara Mustafa dringen die Osmanen zum zweiten Mal bis Wien vor. Kaiser Leopold I. gewinnt Polen zum Bündnispartner, der unter dem Oberkommando des polnischen Königs Jan III. Sobieskis die Türken in der Schlacht am Kahlenberg vor Wien vernichtend schlägt. Dieser militärische Erfolg begründete den Ruhm des polnischen Königs als "Türkensieger", denn zum ersten Mal, seit sie im 15. Jahrhundert ihre Übergriffe auf Mitteleuropa begonnen hatten, zeigten sich die Osmanen besiegbar.

Das Osmanische Zelt

1683
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Trophäen aus dem "Türkenkrieg" sind noch heute vor allem in Wiener Museen zu besichtigen. Doch manches Stück geht auch andere Wege.
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