Münchner Abkommen
Im September 1938 wurde in München die Sudetenkrise beigelegt. Die Einigung war durch das Nachgeben gegen die aggressive Politik Hitlers erkauft.
Höhepunkt der Appeasement-Politik
Im Münchner Abkommen vom 29. September 1938 beschlossen Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien die Einzelheiten der Abtretung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich. Der eigentliche Betroffene, die Tschecheslowakei, war zu dem Treffen nicht einmal eingeladen worden. Tatsächlich war die „Abtretung des sudetendeutschen Gebiets bereits grundsätzlich erzielt“ worden, nachdem Hitler offen mit Krieg gegen die CSR gedroht hatte. Vorausgegangen waren immer weitergehende Forderungen des Führers der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, die schließlich bis zum Anschluß des Sudetenlandes an das Deutsche Reich gingen. Die Westmächte und auch die Sowjetunion waren mit der Tschecheslowakei verbündet, hatten jedoch kein Interesse, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die britische Regierung unter Neville Chamberlain war angesichts der Folgen der Weltwirtschaftskrise und der Überdehnung des Empires nicht gewillt, einen Krieg auf dem Kontinent zu führen, noch dazu zugunsten eines Staates, den die Alliierten des Ersten Weltkrieges in seiner bestehenden Form als zusammengeschustertes Kunstprodukt empfanden. Hitler wiederum war zum Krieg entschlossen, bis ihm das Sudetenland wider Erwarten dank der britischen und französischen Appeasement-Politik kampflos in den Schoß fiel. Dann, im März 1939, brachen nach der Besetzung der „Resttschechei“ die Briten und Franzosen ihren entgegenkommenden Appeasement-Kurs ab. Damals erhielt Polen, dessen Beziehungen zu Deutschland noch ungetrübt waren, das bis dahin tschechische Hultschiner Ländchen. Polen sollte dann vom Kurswechsel der Westmächte profitieren und mit Großbritannien und Frankreich an seiner Seite in den Krieg eintreten, obgleich es von seinen Verbündeten kaum spürbare Unterstützung erhielt.