Großdeutschland

Die nationalsozialistische Politik wollte alle von Deutschen bewohnten Gebiete in Mitteleuropa zu einem "Großdeutschland" vereinigen und begann für dieses Ziel den Zweiten Weltkrieg.

Alle Deutschen in einem großen Deutschland

Großdeutschland als politischer Begriff geht auf die Revolution von 1848 zurück, als die großdeutsche Fraktion die Einigung aller deutschen Staaten einschließlich Österreichs forderte, während die kleindeutsche einen preußisch geführten deutschen Nationalstaat ohne Österreich anstrebte. In der NS-Zeit bezeichnet Großdeutschland das Ziel der nationalsozialistischen Politik, alle in Mitteleuropa lebenden Deutschen im Deutschen Reich zu vereinigen, d. h. Österreich, das Sudetenland, Danzig sowie Teile Polens, besonders Posen, Westpreußen und Ostoberschlesien „heim ins Reich“ zu holen. Tatsächlich war der offizielle Name des deutschen Staates nach dem „Anschluß“ Österreichs ‚Großdeutsches Reich‘, welcher allerdings nur zögerlich verwendet wurde, da die Pläne Hitlers über den „Anschluß“ hinausgingen. Das Streben nach Großdeutschland war mit dem Streben nach der Erlangung einer deutschen Großmacht- bzw. Vormachtstellung verbunden. Bereits die Besetzung der „Resttschechei“ entsprach nicht mehr der traditionellen Bedeutung des Wortes, und im Falle Westpreußens („Korridor“) und Danzigs führte das Streben nach Großdeutschland in den Zweiten Weltkrieg.