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Deutsche & Polen

Die SPD und Polen in den 20er Jahren

Heinrich-August Winkler
Biografie

Insgesamt war die SPD im politischen Spektrum der Weimarer Republik die mit Abstand friedenfreundlichste prowestliche Partei. Sie war am ehesten bereit, alles was gegenüber Polen zu vertreten war, nur mit friedlichen Mitteln voranzutreiben, Kompromisse nicht auszuschließen. Aber unterm Strich bleibt: Der Revisionskonsens war parteiübergreifend. Es gab Unterschiede in der Art und Weise, wie man die Korrekturforderungen vortrug. Aber, dass das ungerecht war, das war eine allgemein deutsche Überzeugung. Es gab auch in den Ländern der Entente, bei den Sozialisten in Frankreich und England, an diesem Vertrag viel Kritik. Der respektierte das Selbstbestimmungsrecht der Völker keineswegs so, wie man das erhofft hatte nach den großen Ankündigungen des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson zu Beginn des Jahres 1918.

Quelle:
Stubenrauch, Jens
"Interview mit Heinrich-August Winkler, Historiker, Humboldt-Universität Berlin"
ORB, 2002

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