Matejko schuf in Zeiten, als diese Art der historischen Überlieferung sehr lebendig war. Matejko war die Verkörperung einer Tendenz, die damals in der polnischen Geschichtsschreibung und in der polnischen historischen Literatur herrschte, er war aber selbstverständlich total anachronistisch als Künstler, vom ästhetischen Standpunkt der Malerei aus gesehen. Aber in dieser Zeit gab es auch objektive Gründe für dieses große Interesse für die Geschichte Deutschlands und der deutsch-polnischen Beziehungen. Es ist nämlich unter der Führung von Bismarck zu der Vereinigung Deutschlands, zu der Entstehung des deutschen Kaiserreiches gekommen, einer enorm großen Macht, die in Polen eine authentische Angst bereitete. Und diese Tatsache führte erneut zum verstärkten Interesse für die Vergangenheit der deutsch-polnischen Beziehungen. Man versuchte auch, anhand der Vergangenheit zu ahnen, was uns in Zukunft angesichts dieses großen, mächtigen Nachbars bevorsteht. Im Grunde hat also Matejko mit Mitteln der Malerei Publizistik betrieben, und zwar keine historische sondern eine politische Publizistik, die an aktuelle Ereignisse anknüpfte, obwohl sie in historisches Kostüm gekleidet war.