[Jan T. Gross] kämpft seit vielen Jahren hartnäckig darum, das polnische Geschichtsbewußtsein von dem dicken Morast von Lügen zu säubern, in dem es steckt. Gross hat den Mechanismus durchschaut, der dafür verantwortlich ist, daß das kollektive Gedächtnis der Polen dazu neigt, alle auf polnischem Boden begangenen Verbrechen den deutschen Besatzern anzulasten. Er tritt diesem Mechanismus in seinem Buch eindrucksvoll entgegen. Sein Mut stellt ihn in eine Reihe mit Karl Jaspers, der über die deutsche Schuld schrieb, mit Thomas Mann und Günter Grass, die mit ungewöhnlicher Entschlossenheit die geheimen Winkel jener deutschen Geisteshaltung ausleuchteten, die zum Nazismus führte [...].
Mit seinem Buch schreibt Gross sich in eine lange, von Mickiewicz und Slowacki bis zu Gombrowicz und Milosz reichende Reihe glänzender polnischer Intellektueller ein, die den Mut hatten, die in weiten Teilen der polnischen Nationalkultur herrschende Verlogenheit und Oberflächlichkeit aufzudecken.