In dieser Hinsicht [der Überwindung des Nationalismusproblems und des Gegensatzes von Ost und West in Europa] haben gerade die Kirchen in einem bewußt ökumenischen Vorgehen ihren ausschlaggebenden Beitrag zu leisten. Dabei haben sie einfach von der unüberbietbaren „Internationale“ auszugehen, der gemäß wir alle durch den Glauben Kinder Gottes sind, denn „es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr seid alle „einer“ in Christus“ (Gal 3,28). Vom zutiefst christlichen Standpunkt aus ist somit eine Mythisierung des Nationalen bzw. seine Entartung bis hin zum Chauvinismus hin ausgeschlossen. Evangeliumsgerecht sollten wir Christen alle jedoch auch stets bemüht sein mitzuhelfen, den nationalen , manchmal gar noch nationalistisch zugespitzten, Charakter der Kirchen zu verändern. Gemeinsam haben wir jedoch dabei mutig und warnend zu bekennen: „Die vielen Nationen ... dürfen nicht in den alten Fehler zurückfallen, nur ihre nationalen Eigeninteressen zu entfalten. Die Nation ist nicht der höchste Wert einer Gemeinschaft. Die Nationen müssen deswegen nicht verschwinden. Im Gegenteil: Sie sind auch heute noch lebendige kulturelle und geistige Wesen, die ein Ausdruck des Reichtums Europas sind.