1870 kamen die ersten arbeitssuchenden Polen ins Ruhrgebiet. Zehntausende Zuwanderer hoben in manchen Städten den polnischen Bevölkerungsanteil auf 50 Prozent. Unter dem Einfluß polnischer Priester entwickelten die Ruhrpolen ein polnisches Nationalgefühl, das sie besonders durch ihren Zusammenhalt im religiösen Bereich und in Vereinen bewahrten. Ihr Beharrungsvermögen wurde durch die Feindseligkeit der preußischen Behörden während des Kulturkampfs eher noch verstärkt. Daß es dennoch Assimilationstendenzen gab, zeigen die Namensänderungen, durch die Ruhrpolen ihr Herkunft verschleierten.