Der erfolgreiche Schriftsteller Gustav Freytag, geboren 1817, war ein Vertreter des nationalliberalen Bürgertums. Zu seinen Freunden gehörte u. a. Heinrich von Treitschke. Er schrieb mit „Soll und Haben“ einen der zwischen 1850 und 1950 meistgelesenen deutschen Roman. Das 1855 erschiene Buch erzählt von einem zurückhaltenden biederen jungen schlesischen Kaufmann namens Anton Wohlfahrt, dessen Erwerbsstreben und Tugendhaftigkeit ihm zu Reichtum und Lebensglück verhelfen. Ihm gegenüber steht sein jüdischer Altersgenosse Veitel Itzig, der mit unlauteren Mitteln zunächst viel erreicht,