Der geborene Kölner Dieter Bingen wurde 1999 Direktor des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt. Anders als sein literarisch orientierter Vor-Vorgänger Karl Dedecius ist Bingen Politik- und Gesellschaftswissenschaftler. Vor seiner Tätigkeit in Darmstadt war er 18 Jahre lang wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien in Bonn. Zur Vorbereitung seiner Disseration über die Wahrnehmung der Neuen Ostpolitik in Polen hielt er sich Ende der siebziger Jahre länger in Posen und Warschau auf. Sein Forschungsschwerpunkt sind die deutsch-polnischen Beziehungen seit der Gründung der Bundesrepublik. Außerdem vermittelt er der interessierten Öffentlichkeit die aktuellen politischen Verhältnisse in Polen.
Dr. Bingen hat als Experte mit vielen Statements zu diesem Projekt beigetragen, die Sie als Video-Links in den jeweiligen Texten finden.
Über den Weg zu seinem Lebensthema Polen schreibt er: "Als Zwölfjähriger fasziniert von den Karten (im „Putzger“ und im „Diercke“) mit den zahlreichen Grenzveränderungen zwischen Deutschland und Polen, als Vierzehnjähriger gefangen genommen von der Tausendjahrfeier der „Taufe Polens“ und als Einundzwanzigjähriger überwältigt von der Gastfreundschaft der Polen und dem Wiederaufbau der historischen Bauwerke in den großen Städten - und von Anfang an empört über die Nicht(be)achtung des „Ostens“."