Im frühen Mittelalter siedelten die baltischsprachigen heidnischen Prußen im Land östlich der Weichselmündung. Um sie zu bekämpfen und zu bekehren, kamen 1226 die Ritter des Deutschen Ordens an die Ostsee. Angetrieben vom Kreuzzugsgedanken und der Aussicht auf Herrschaft, folgten sie dem Hilferuf des Herzogs von Masowien und sicherten ihre Gebietsansprüche mit kaiserlichen und päpstlichen Urkunden. In den folgenden Jahrzehnten unterwarfen bzw. christianisierten sie die Prußen und errichteten eine für die Zeit außergewöhnliche, weil territorial gegliederte und von ritterlichen Amtsträgern getragene Verwaltung, die sich auf die Ordensburgen stützten. Außerdem übten vier Bischöfe und vier Domkapitel Herrschaft in einem