Obwohl Lodz, 120 km südwestlich von Warschau gelegen, 1423 Stadtrechte erhalten hatte, war es Ende des 18. Jh., als es in der zweiten Polnischen Teilung an Preußen fiel, ein Flecken mit nicht einmal 200 polnischen und jüdischen Einwohnern, doch begann der Ort, der ab 1815 zum von Rußland dominierten „Kongreßpolen“ gehörte, bald rasant zu wachsen. Wichtigster Impuls waren die besonderen Privilegien für deutsche Ansiedler, die der Sejmmarschall Rembielinski in den 1820ern im Westen Deutschlands sowie in Sachsen, Böhmen und Schlesien werben ließ. Die deutschen Weber, Spinner und Färber, die bald die Bevölkerungsmehrheit bildeten, übten zu Beginn ihr Handwerk traditionell in Heimarbeit aus, doch schon 1829 wurde die erste Textilmanufaktur gegründet, und zehn Jahre später läutete