elbst die Opposition, Solidarnosc verfolgte eine Linie, die da lautete: Wir sind bündnistreu, wir stellen die Zugehörigkeit zum Warschauer Pakt überhaupt nicht in Frage. Wir verlangen auch nicht den Abzug der sowjetischen Truppen aus Polen - wenn ihr uns die eigenen Dinge regeln lasst. In dieser Ambivalenz, der Lage Polens im Imperium und die damit verbundene Festlegung auf die Herrschaft der kommunistischen Partei. Denn noch galt die Breschnew-Doktrin von der begrenzten Souveränität der einzelnen sozialistischen Staaten, war gewissermaßen das Handlungsmuster, nach dem die Generäle und Jaruzelski vorgingen. Jaruzelski wurde, bervor er den Militärputsch durchführte, Generalsekretär der kommunistischen Partei in Polen, der PVAP. Er tat es als Führer der polnischen Kommunisten, als Oberkommandierender der Armee und als Staatspräsident in einer Person. Seine Biografie ist von der Familiengeschichte her auch nicht frei von stalinistischen Repressionen nach der Okkupation Polens 1939 durch die deutsche Wehrmacht und die Rote Armee. Das was Polen durch die Deutschen und die Sowjets erlitten haben, findet sich in seiner Biografie. Was hat Jaruzelski bewogen? Die Frage ist nicht auf eine Formel zu bringen. Ich glaube, er wollte eine vernünftigere kommunistische Führung, die das Land stabilisiert, die die Streiks beendet und somit die Gefahr eines sowjetischen Einmarschs, die 1981 immer noch bestand, ausschließt.