das 19. Jahrhundert hat dabei die entscheidende Rolle gespielt. Vor allem im 19. Jahrhundert wird der Prozeß stärker sichtbar, die Kreuzritter mit den Deutschen zu identifizieren. Ich rede dabei von der polnischen Option, ich rede von den Polen. Es geschieht in einer Zeit, als Polen zwischen die Teilungsmächte geteilt ist, als es als Staat nicht existiert, als es nur als Gemeinschaft, als Volk und Kultur existiert. Die Könige Polens, ihre Diplomaten, möchte man sagen, sind in dieser Zeit die Künstler. Und diese Künstler, sowohl Maler als auch Schriftsteller, schaffen solche erzählerischen und visuellen Werke, die versuchen, diese bedrückenden Teilungsmächte nicht direkt darzustellen. Die Kreuzritter sind ein ausgezeichneter historischer Mantel, um vor allem die deutschsprachigen Teilungsmächte, d.h. Preußen und Österreich, aber auch Rußland anzusprechen. ........Ich möchte darauf hinweisen, daß diese Erzählerwerke, also Werke mit einer Sicht auf den Deutschen Orden aus der Phantasie, der Emotionen unvergleichbar mehr lebendig in der Wahrnehmung der Gesellschaft sind als die Werke der Historiker. Es ist also kein Wunder, daß die Polen heute und nicht nur heute die Kreuzritter nicht durch ausgewogene, auf Fakten basierende Werke der Historiker wahrnehmen, sondern durch einen literarischen Mythos, der vor allen von Sienkiewicz mit seinem Roman „Die Kreuzritter“ und von Adam Mickiewicz, den Autor des Poems „Konrad Wallenrod“ geschaffen wurde......Diese Werke, sowie die Malerei des 19. Jahrhunderts, überliefern uns das Bild des Kreuzritters als eines extrem brutalen Menschen, eines untreuen Freundes, eines skrupellosen Menschen, etc, etc. Und die Polen wissen nicht, oder kennen viele historischen Fakten nicht, die für sie ungeheuer überraschend sein könnten. Z.B. sie wissen das nicht, daß im 17. Jahrhundert das Kreuzritterheer bei der Schlacht bei Wien auf der christlichen Seite kämpft, d.h. sich unter der Befehlsmacht des Königs Jan III. Sobieski befindet. Es ist noch nicht genug, der Enkel von Jan III. Sobieski war der Hochmeister des Orden s.