Wir dürfen nicht vergessen, daß der Deutsche Orden, der von den Polen als Kreuzritterorden bezeichnet wird, in der Zeit des dritten Kreuzzuges ins Heilige Land gegründet wurde. Ein Problem für diesen Orden stellte die Tatsache dar, daß die Europäer überhaupt keine Chancen hatten, die Kreuzzüge zu gewinnen und in Palästina zu bleiben. Und der 4. Großmeister, von Salza, hat es wie ein ausgezeichneter Schachspieler vorgesehen, daß er seinen Orden durch die Flucht aus diesen Territorien retten muß. Also, Hermann von Salza, dieser ausgezeichneter Schachspieler in der Diplomatie, versucht einen Ort ausfindig zu machen, an dem seine Ordensgemeinschaft überleben kann. Zuerst findet er diesen Ort in Ungarn, es gelingt aber den Kreuzrittern nicht, dort zu bleiben, und etwa gegen 1225, manche sagen gegen 1226, bekommt der Orden eine Einladung von hier, von Mitteleuropa. Der polnische Fürst Konrad von Masovien bietet den Kreuzrittern, also den Christen, den Brüdern im Glauben, das Kulmer Land an, das im Grunde genommen sein fürstliches Rittergut war, als Gegenleistung für ihre Hilfe im Kampf gegen die heidnischen Völker, die heidnischen Stämme der Pruzzen. Die Kreuzritter wurden hierher eingeladen als diejenigen, die bei der Lösung eines großen Problems behilflich sein sollten, nämlich des Problems der sehr schwierigen Nachbarn. Die Pruzzen, die pruzzischen Stämme, die letzten Heiden in Europa gefährden die Polen, die Einwohner von Masovien. Die Polen schaffen es nicht, mit ihnen klarzukommen, Polen ist in Fürstentümer geteilt, es gibt keine Zentralmacht, Polen ist also schwach.