Als Spätaussiedler in der Bundesrepublik

Das war ganz schlimm. Wir waren Superdeutsche, so empfanden wir uns, vor allem meine Eltern. Wir kamen nach Deutschland und hatten die Hoffnung und die Erwartung, dass wir dort mit offenen Armen aufgenommen werden. Wir hatten unser Deutschtum bewahrt und darum gekämpft. Und nichts dergleichen. Wir waren so ein bisschen lästig, die Flüchtlinge. Man hat Witze gemacht. Wir hatten ein bisschen östlichen Akzent. Im Osten sprach man, auch wenn man deutsch sprach, ein wenig anders, in Ostpreußen und auch in Schlesien. Da hieß es: “Die Polacken“. Das war schwer. Wenn ich nicht gute Freunde gefunden hätte, die mich bei der Hand genommen haben, wäre es unerträglich gewesen.