Wenn wir bedenken, was als polnisch verstanden wurde, damals, in der damaligen Zeit, da kam ein Emigrant in die schöne Stadt Krakau und er lebte ja doch etliche Jahre in dieser Stadt, schlug Wurzeln. Wieso sollte er kein Pole sein? Ist unsere Fragestellung heute nicht etwa... also von der Vorstellung, wodurch wird man polnisch oder deutsch. Das wäre meine Frage an Sie. Durch Verwandtschaft, also durch Blut oder durch die Kultur? Wen sollen wir als Deutschen und wen sollen wir als Polen auffassen? Und natürlich ist die historische Auffassung damals eine andere als heute. Aber ist Veit Stoss nicht ein gutes Beispiel dafür, er ist doch polnisch geworden, ohne seine deutsche Existenz völlig aufgeben zu müssen. Und das hat ihn in der schönen Stadt Krakau, glaube ich, nicht an seiner Tätigkeit gehindert. Adam Krzeminski hat in seinem Buch über die polnische Geschichte, eine sehr schöne Eintragung aus dem 16. Jh., ich glaube um 1620, zitiert: „Kanonikus, Krakowienzis, Natione Polnorum gente Germanorum origene juderus.“ Und das heißt ein Jude aus dem späteren Gallizien, der Kanonikus in Krakau wurde oder in Polen.