Außenpolitik gab es kaum zu Beginn der Bundesrepublik Deutschland. Es gab keinen Außenminister. Erst 1951 wurde Adenauer auch Außenminister, weil eben die drei Westmächte die Außenbeziehungen Deutschlands ganz geregelt haben. Und die erste Aufgabe für Adenauer war die Integration Deutschlands, Westdeutschlands in den Westen. Das heißt ein Wiederaufstieg, auch der Wiedergewinn auch von Reputation, von Anerkennung nach diesen furchtbaren Jahren bei den Demokratien, den westlichen Demokratien, westlichen Nachbarn oder südlichen Nachbarn. Da war das Zentrum der außenpolitischen Aufmerksamkeit. Ostpolitik gabs in den ersten Jahren überhaupt nicht und wenn mit wem sollte man Ostpolitik betreiben, Osteuropapolitik in einer Zeit, in der die Sowjetunion eine stalinistische gewesen ist, die Bevölkerung in der SBZ, in der Sowjetzone, in der DDR eben von einem stalinistischen Regime beherrscht worden ist. Es gab nichts zu verhandeln als Bundesrepublik Deutschland mit der Sowjetunion. Polen galt als Satellit, Polen war ebenso wie andere mittelosteuropäische Länder, kommunistische Staaten im stalinschen Herrschaftsbereich, kein Verhandlungspartner, kein außenpolitischer Partner. Das hätte sein können nach 1955, nachdem die Bundesrepublik Deutschland souverän, außenpolitisch souverän wurde. Also vor 1955 waren Osteuropabeziehungen gar nicht möglich, weil eben auch die Westmächte davor gewesen sind, aber auch weil hier keinerlei inhaltliche Berührungspunkte waren, mit denen, durch die man in ein Verhältnis mit Warschau hätte kommen können. Und vor allem war Polen das Land, der Staat, unter dem Schirm der Sowjetunion. Ein Drittel, ungefähr ein Drittel ehemaligen oder ein Viertel ehemaligen Reichsgebiets besetzt hielt. Es war unter polnischer Verwaltung, so hiess es, „Gebiete unter polnischer Verwaltung“, aber Teil von den Grenzen Deutschland von Dezember 1937. Und mit diesen Polen konnte man auch nicht verhandeln.