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Deutsche & Polen

Der Beschluß über die Oder-Neiße-Grenze

Dieter Bingen
Biografie

Nun, es wurde beschlossen, nachdem Stalin sein Interesse bekundet hatte, seinen Willen die Territorien, die ostpolnischen Territorien zu behalten. Und von daher bestand dann eine Notwendigkeit Polen auf der westlichen Seite, an der westlichen Grenze, an der ehmaligen Westgrenze zu erweitern, d.h. also Polen mit ehemaligen deutschen Territorien, quasi territorial zu kompensieren. Damit es nicht nur verlor, sondern auch etwas dazugewann. Das heißt, die Westmächte hatten eigentlich auch, zeigten auch eine große Bereitschaft die östlichen deutschen Territorien an Polen zu geben. Es war ja sogar schon in manchen Teilen deutschen Widerstands nach Beginn des 2. Weltkrieges bei einigen ganz hellsichtigen Köpfen schon die Vision, die schwarze Vision, dass nach dem Krieg, der sicher verloren würde, Ostdeutschland verloren sein würde. Das war am Anfang des 2. Weltkrieges, wo Deutsche schon, einige wenige hellsichtige Deutsche gesagt haben: „Der Osten ist für uns verloren. Das können wir nicht gewinnen und wenn wir dann verloren haben, werden politisch und militärisch unsere Ostgebiete verloren gehen.“ Aber es waren vor allem die Sowjetunion und die bereitwilligen Westmächte, die aus einem schlechten Gewissen heraus gegenüber Polen, dann gesagt haben: „Na also, wenn Stalin also die Gebiete im Osten nicht herausgibt, müssen wir den Polen Schlesien, Pommern und einen Teil von Ostpreußen geben.

Quelle:
Stubenrauch, Jens
"Interview mit Dieter Bingen"
ORB

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