Aber zugleich war da der sächsische König. Die sächsische Zeit war für einen großen Teil der polnischen politischen Klasse ein Symbol - die beiden August der Starke und dann sein dann August der III. -, ein Inbegriff der glücklichen Zeit. Es war eine Stagnation, aber eine glückliche Zeit und in der polnischen Verfassung von 1791 wurden die Wettiner zu einem Herrscherhaus bestimmt, d. h. diese antipreußische Haltung war auf keinen Fall eine antideutsche. Wenn man sich ein Sachsen für das polnische Königshaus auswählt, dann ist das ein Beweis dafür, dass es keine Aversionen gegen die Deutschen schlechthin gab. Nein, aber selbst Preußen hatte verschiedene Phasen. Es gab Phasen einer polnisch-preußischen Allianz, nicht nur im 18. Jh., sondern auch am Anfang des 17. Jh. Diese ganze Geschichte ist viel komplizierter, viel farbiger, vielfältiger, als unsere und deutsche Schüler das in den ersten Klassen lernen und als wir das irgendwo im Hinterkopf haben, weil die Eltern uns das erzählt haben, weil wir die Klischees im Fernsehen, in Spielfilmen, in Geschichtsbüchern oder Geschichtsromanen, die Gustav Freitag oder Sinkiewicz gelesen haben.