Adenauer war ein Mann, der von seiner ganzen politischen Sozialisation, von seiner Geschichte her, von Selbstverständnis ein westorientierter Mensch gewesen ist, sehr stark auf Frankreich orientiert, schon seit den 20er Jahren. Er war über Jahrzehnte Oberbürgermeister von Köln von 1917 bis 1933. Er hatte in der rheinischen Politik eine Rolle gespielt. Er war schon Vorsitzender des Preußischen Abgeordnetenhauses, ist von daher auch öfters nach Berlin gereist, aber in seinem Horizont, das ist teilweise auch etwas dann auch mythologisiert mythisiert worden, sein Interessengebiet, das lag im Westen des damaligen Deutschlands auch schon vor 1933. Er hatte keine Beziehung zum Osten, Polen war ihm fern. Adenauer war polenfern. Er hatte sicher ein bestimmtes Verständnis für Polen, weil Polen auch ein katholisches Land war. Antikommunistisch, das wußte er. Er war nicht antipolnisch, aber er hatte keine emotionale, keine große emotionale Bindung oder Verbindung mit Polen. Nun, regional als Bayer ist man auch vielmehr nach Österreich oder Italien orientiert oder als Norddeutscher, als Schleswig-Holsteiner nach Dänemark oder als Nordwestdeutscher eher nach Niederlande oder nach Belgien. Also ist das auch verständlich, so wie dann auch die Schlesier und die Pommern eher Beziehungen zu ihren östlichen Nachbarn hatten über viele Jahrzehnte, nicht mit einem polnischen Staat, aber mit Polen als Nachbarn. Das ist nachvollziehbar.